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Georg Eisler, Ernst Fischer, 1972/73, ausgestellt während der Frühlingsausstellung 2017. Freundlicherweise geliehen von Ernest Kaltenegger. Fotografie von Christine Winkler.

Ernst Fischer wurde 1899 im böhmischen Komotau geboren. Er starb 1972 im Haus der drei FeuerlöscherSchwestern, das jetzt als Prennings Garten in Deutschfeistritz, ein wenig außerhalb von Graz, bekannt ist. In jüngeren Jahren studierte Fischer Philosophie in Graz, bevor er sich der Belegschaft der Arbeiter-Zeitung anschloss, wo er bis 1934 blieb. Danach wurde er Mitglied der kommunistischen Partei und war 1945 entscheidend daran beteiligt, eine Landesregierung in Österreich zu etablieren, wo er kurzzeitig die Rolle des Bildungsministers übernahm. Fischer war außerdem Gründer und Chefredakteur von Neues Österreich. Ab den späten 1950erJahren engagierte er sich mehr für die literarische Welt und produzierte Bücher und Stücke, die die Bedeutung von Kultur für den Klassenkampf, seine frühen Erfahrungen als Exilant und Freiheitskämpfer und die Notwendigkeit der Kunst widerspiegelten.

1959 publizierte Fischer sein Buch Von der Notwendigkeit der Kunst. Darin erkundete er, warum Kunst trotz der Traumata und Nöte des Alltags so wichtig ist. Fischer war ein virulenter Gegner des Faschismus und der Nazis und kämpfte zunächst auf dem Weg des Sozialismus, dann über den Kommunismus und zog sich schließlich in die Kunst und Kultur als Ort der Wiederbesinnung und des Widerstands zurück. Als spiritueller Wegweiser durch das Jahr 2017 finden Fischers Schriften, Gedanken und sein Einfluss eine neue frische Resonanz, in dem sie das künstlerische Programm anregen und neue Aufträge und Kunstwerke inspirieren.