Der Grazer Kunstverein zieht in die Stadtbibliothek
Belinda Kazeem-Kamiński
28.2.2020, 18 Uhr
Stadtbibliothek Zanklhof, Kernstockgasse 2, 8020 Graz
(Gries)

Belinda Kazeem-Kamiński ist Künstlerin, künstlerische Forscherin und Autorin mit einer Praxis, die in Schwarzer feministischer Theorie und einem Interesse an der past-present-future radikaler Schwarzer Imagination gründet. Ihr laufendes Projekt Library of Requests untersucht Lücken in Sammlungen von Büchern und Bibliotheken und thematisiert diese Lücken durch eine Vielfalt von Stimmen, mit der Betonung auf das Fehlende in einem gegebenen Inventar. Kazeem-Kamiński lädt in der Grazer Stadtbibliothek zur Präsentation der Library of Requests #5 und einer kollektiven Lesung ein.
Teil dieser Veranstaltung ist eine von Kazeem-Kamiński zusammengestellte Leseliste, deren Bücher die kollektive Amnesie zum Thema Kolonialismus ansprechen. Die Bücher erzählen über das Historische im Heutigen, lenken die Aufmerksamkeit auf die Reste kolonialer Gewalt im deutschsprachigen Kontext und heben besonders schwarze KünstlerInnen und Artists of Colour in verschiedenen Zusammenhängen hervor. Die Bücher werden der laufend wachsenden Bibliothek des Grazer Kunstvereins hinzugefügt (der Members Library, der Elisabeth Printschitz Bibliothek, dem Ernst Fischer Leseraum und nun der Library of Requests #5). Die Bücher sind über das ganze Jahr im Depot (dem Ausstellungs- und Arbeitsraum im Grazer Kunstverein) zugänglich und können auch ausgeliehen werden. Weitere Bücher werden auf Anfrage und in Abstimmung mit der Künstlerin ergänzt. Auswahl der vorhandenen Bücherliste:
Plantation Memories: Episodes of Everyday Racism, Grada Kilomba, 2008/2018.
Talking Back: Strategien Schwarzer österreichischer Geschichtsschreibung, Claudia Unterweger, 2016.
Millis Erwachen. Schwarze Frauen, Kunst und Widerstand. Natasha A. Kelly, 2018.
Imagine Africa: Volume 3 (Pirogue, Band 3), Hrsg. Bhakti Shringarpure, Zanele Muholi u.a.
White Fragility: Why It’s So Hard for White People to Talk About Racism, Robin DiAngelo, 2018.
Belinda Kazeem-Kamiński, geboren 1980 in Wien, lebt und arbeitet in Wien. Sie ist gegenwärtig PhD-Kandidatin am PhD-Programm an der Akademie der bildenden Künste Wien. Belinda Kazeem-Kamiński nahm an Ausstellungen in Wien, Venedig, Klagenfurt und Oxford teil. Ihre Filmarbeiten wurden auf internationalen Festivals in Vancouver, Osnabrück, Graz, Rotterdam, Dortmund, Köln und Kassel gezeigt. 2018 erhielt sie den Cathrin Pichler Preis der Akademie der bildenden Künste Wien, 2017 das Kültür Gemma Stipendium und 2016 den Theodor Körner Preis.

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